An einem dieser stillen Nachmittage, ausgestreckt auf meiner Lieblingsliege unter dem leise fächernden Wedel einer Kokospalme, den Blick auf das grenzenlose Türkis des Indischen Ozeans gerichtet, wird mir auf einmal klar, warum es mir auf dieser Insel so gut geht. Es ist nicht nur das süße Nichtstun im tropisch-warmen Klima. Es liegt nicht nur an den freundlichen Hotelangestellten, an der modern designten Beach-Villa, die ich mit meinem Liebsten bezogen habe, am kulinarischen Angebot der fünf Restaurants in diesem Resort.
Es sind auch nicht allein das breit gefächerte Sportprogramm und die bunte Unterwasserwelt, durch die ich bereits ausgiebig geschnorchelt und getaucht bin. Nein, das wahre Glücksgefühl rührt von etwas ganz anderem her. Es sitzt in meinen Füßen. Füßen, die seit Tagen keinen richtigen Schuh mehr gesehen haben. Nicht, dass ich keine Schuhe eingepackt hätte, oh nein. Aber ich brauche sie nicht auf dieser Malediven-Insel. Den ganzen Tag kann ich barfuß laufen. Barfuß durch den Sand, barfuß über Holzbohlen, barfuß über sonnenwarme Steinplatten. Und das macht mich so unbeschwert und glücklich wie schon lange nicht mehr.
Das Barfuß-Gefühl genieße ich auf Olhuveli, einem Inselchen, das zum Süd-Malé-Atoll gehört. Die Malediven bestehen aus insgesamt 26 dieser Atolle, ringförmig angeordneter Gruppen von kleinen Inseln. Zusammen mit meinen Schuhen habe ich auf Olhuveli noch einiges andere abgelegt: die übliche Alltagsanspannung. Das Gefühl von Hetze und Stress. Nichts ist geblieben außer dem Gefühl von großer, heiterer Lässigkeit. Von Tiefenentspannung. Von Freiheit. Das Leben kann so einfach sein, denke ich, während ich mich von meiner Liege erhebe und mir einen Pareo um die Hüften schlinge. Zeit für eine kleine Inselrunde. Barfuß natürlich, durch den leuchtend weißen Korallensand.
Nur 45 Minuten Schnellbootfahrt trennen das TUI BLUE Olhuveli Romance Island, ein Adults-only-Hotel, vom Flughafen der Malediven-Hauptstadt Malé, den wir von Deutschland aus bequem per Direktflug erreicht haben. Man könnte sagen: Das Hotel ist die Insel. Oder auch umgekehrt. Ich spaziere kurz in unserer Beach-Villa vorbei, um einen Schluck eisgekühltes Wasser zu trinken. Sie hat ihren eigenen, blau gekachelten Pool und ihren eigenen Strand. Mit Hängematte. Noch so ein Lieblingsplatz. Klar, wir hätten uns auch für eine der romantischen Wasservillen entscheiden können, mit direktem Zugang ins türkisfarbene, glasklare Meer. Aber das machen wir dann einfach beim nächsten Mal.
Fein drückt sich der Sand zwischen den Zehen durch. Korallensand, ist mir aufgefallen, wird nie unangenehm heiß. Deshalb brauche ich nicht mal Badeschlappen. Zwischen den Palmen erhasche ich einen Blick auf die Pools und die offenen Restaurants, die sich ins tropische Grün ducken. Und schon bin ich an der Nordspitze des Inselchens angekommen.
Endstation? Nein, denn – eine echte Besonderheit auf den Malediven – ein Holzsteg führt hinüber auf die Nachbarinsel. Oder anders gesagt, ins Nachbarhotel. Das Sun Siyam Olhuveli ist ein großzügiges, entspanntes Vier-Sterne-Resort, in dem auch Kinder herzlich willkommen sind. Entsprechend familienfreundlich sind die Angebote: Ich komme an einer Pizzeria vorbei, an einem SPA und einer Schaukel mitten im Wasser, die mir jedoch auch als Erwachsene ziemlich gut gefällt. Schon raffe ich meinen Pareo zusammen und laufe ihr entgegen. Barfuß, versteht sich. Schließlich bin ich auf den Malediven.
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