Stand-up-Paddling ist nicht einfach nur irgendein Sport. Das meditative Gleiten über das Wasser lässt uns die Welt vielmehr aus neuer Perspektive betrachten.
Es ist früh am Morgen. Ganz still ist es, kein Windhauch geht. Erste Sonnenstrahlen bringen die Außenalster zum Glitzern. Das Wasser ist spiegelglatt. Nur wenn ich das Paddel ins Wasser tauche, tanzen winzige Miniaturwellen kurz über die Oberfläche. Aufrecht stehe ich auf meinem Board, gleite über das Wasser, durch die Stadt, in einen neuen Tag hinein. Spüre, wie Hamburg langsam zum Leben erwacht. Und bin glücklich.
Die sanfte Bewegung lässt mich entspannen
Einmal in der Woche gehe ich ganz in der Früh, noch vor der Arbeit, eine halbe Stunde auf die Alster. Diese Touren auf dem SUP-Board fühlen sich für mich an wie ein kostbarer, kleiner Kurzurlaub. Das Gleiten auf dem Wasser hat für mich eine beinahe meditative Qualität: Die sanfte Bewegung, das Gefühl, von Hektik und Alltag weit weg zu sein, lassen mich total entspannen. Ganz gleich, ob ich auf dem Meer unterwegs bin, auf einem einsamen See oder eben auch mitten in der Stadt. Nebenbei ist das „Suppen“ auch ein prima Workout für den ganzen Körper. Man trainiert, ohne es zu merken!
Es war auf Mallorca, als ich das Stand-up- Paddeln für mich entdeckte. In der Bucht von Portocolom. Ich hatte schon von dem damals noch ganz neuen Trendsport gehört und beschloss, es im Urlaub endlich selbst auszuprobieren. Es war ganz einfach: Ich mietete mir eines dieser großen, etwas unhandlichen Boards, legte es aufs Wasser, kletterte darauf und ging in den Kniestand, die Position für Anfänger. Nach einer kurzen Einweisung versuchte ich, aus dem Kniestand auf die Beine zu kommen. Das Board schwankte, doch ich schaffte es, mich aufzurichten. Nur meine ersten Paddelversuche waren wohl etwas zu ungelenk; jedenfalls verlor ich das Gleichgewicht und landete im warmen Meerwasser. Doch sehr schnell lernte ich, wie man das Wackeln des Boards ausgleicht. Immer tiefer bewegte ich das Board in die Bucht von Portocolom hinein. Es fühlte sich großartig an, ein bisschen, als ginge ich über Wasser. Und unter mir schwammen kleine, bunte Fische durch das kristallklare Mittelmeer.
Was ich so mag am Stand-up-Paddeln, ist die besondere Perspektive, die man vom Board aus auf das Land einnimmt. Ob es die Strände von Mallorca sind oder die Grünanlagen der Außenalster – die ganze Welt sieht auf einmal neu und ungewohnt aus. Außerdem muss man nicht jahrelang trainieren, bevor man mit dem Board Spaß haben kann. Es ist nur eine Frage des Gleichgewichts. Hat man den Dreh erst einmal raus, kann man überall, wo es Wasser gibt, unkompliziert in See stechen. Und die Umgebung völlig neu entdecken. Das ist der Grund, warum Stand-up-Paddeln für mich mittlerweile zu jedem Urlaub gehört. Kathrin Kosaca-Fuchs
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