Das Co-Lab Rhodos soll die griechische Insel zur nachhaltigeren Urlaubsdestination machen. Und zu einem Vorbild für weitere Destinationen
Früher war die Monumentalstatue des Kolosses von Rhodos der große Hingucker im Mittelmeer. Heute sorgt Rhodos auf andere Weise für Aufsehen: Mit dem Co-Lab Rhodos soll die Insel zur nachhaltigeren Urlaubsdestination werden. Inga Meyer, TUI Project Lead Co-Lab, hat uns das große Vorhaben erklärt.
Was ist das Co-Lab Rhodos?
Das „The Rhodes Co-Lab Sustainable Destination“ ist eine Kooperation der TUI Group und der TUI Care Foundation mit der Regionalregierung der Südägäis, wird durch die Gemeinde Rhodos unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft des griechischen Premierministers. Wir wollen damit die Insel Rhodos bis 2030 zu einer nachhaltigeren Urlaubsdestination machen.
Nachhaltigkeit in Urlaubsdestinationen heißt für uns, dass die lokale Natur, Kultur, Gesellschaft und die Wirtschaft im Gleichgewicht stehen. Der Tourismus bewirkt für die lokale Gesellschaft viel Positives.
Allerdings kann er auch Natur und lokale Infrastruktur belasten. Was wir mit dem Co-Lab erarbeiten, sind konkrete und innovative Lösungen, die wir alle gemeinsam umsetzen können. Vom Co-Lab werden neben Rhodos auch andere Destinationen profitieren! Die Insel kann also zum echten Vorbild für die nachhaltige Fortentwicklung des Tourismus werden.
Welche Projekte gibt es beim Co-Lab hinsichtlich Natur und Umwelt?
Wir haben gemeinsam mit der Regionalregierung Südägäis eine Strategie entwickelt, die aus 38 Maßnahmenbereichen besteht. Das Co-Lab ist eine Koordinationsplattform, um diese Maßnahmen bis 2030 umzusetzen. Etwa den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen: Wir treiben die E-Mobilität auf Rhodos und die Nutzung von Solarenergie in Hotels voran. Mit den Hotels arbeiten wir auch an Konzepten zum Wassermanagement, was wegen der zunehmenden Wasserknappheit hohe Priorität hat. Auch bei Abfallentsorgung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft sind wir aktiv. Wir wollen Einwegplastik in den Hotels und Restaurants der Insel abschaffen und das Recycling fördern. Über die Kooperation mit einer neuen Biogas-Anlage wollen wir den Bio-Abfall der Hotels und Restaurants in Energie für ebendiese touristischen Betriebe umwandeln. Das wäre ein großer Schritt in Richtung ganzheitlicher Kreislaufwirtschaft in den Urlaubszielen: Hotel-Müll wird zu grüner Energie, die von Hotels genutzt wird.
Was macht das Co-Lab in Sachen Nachhaltigkeit?
Wir vermitteln nachhaltigere Praxis, etwa durch Weiterbildungskurse für Menschen, die im Tourismus arbeiten. Mit der TUI Care Foundation Junior Academy diskutieren wir mit Schulkindern und Jugendlichen über die Bedeutung von nachhaltiger Tourismusentwicklung auf ihrer Insel und zeigen, wie wichtig Naturschutz ist. Im Kulturbereich geht es um Schutz und Förderung des reichen Kulturerbes von Rhodos. Da stehen bei uns die Restauration von Denkmälern auf dem Programm, die Wiederbelebung von Traditionen, die Stärkung lokaler Jugend- und Frauenvereine, die Einbindung lokaler authentischer Elemente in die Urlaubserfahrung der Gäste. Wir wollen auch die lokale Landwirtschaft stärker mit den Hotels und Restaurants vernetzen. Field-to-Fork Greece heißt das Pilotprojekt der TUI Care Foundation im Rahmen des Co-Lab. Es unterstützt die Umstellung von konventioneller auf regenerative Landwirtschaft. Gleichzeitig sollen die Hotels und Restaurants diese lokal angebauten, exzellenten Agrarprodukte einkaufen und ihren Gästen anbieten. Davon profitieren alle – die Hotelgäste, die lokale Umwelt und das Klima – und die Landwirte, die zusätzliches Einkommen erzielen.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit vor Ort?
TUI versteht sich als Teil der Urlaubsinseln und ihrer Bevölkerung. Das touristische Verständnis auf Rhodos ist sehr gut; die Menschen hier wissen, welche Vorteile ihnen der Tourismus bringt. Genau hier setzt das Co-Lab an. Kernpunkt ist, dass man gemeinsam die Chance zu nachhaltigen Veränderungen sieht und das auch gemeinsam umsetzt. Wir veranstalten also Gesprächs- und Abstimmungsrunden mit allen Akteuren vor Ort, von Hoteliers über Busunternehmerinnen bis hin zu Flughafenbetreibern und lokalen Organisationen und Vereinen. Wir vernetzen die lokalen Akteure auch mit nationalen und internationalen Organisationen, mit Universitäten oder Forschungseinrichtungen. So entstehen in jedem Themenbereich gemeinsam vereinbarte Zielsetzungen und Pilotprojekte, die wir dann alle zusammen umsetzen.
Gibt es erste Erfolge?
Ja, etwa die Schaffung unseres Koordinationsbüros auf Rhodos, das die einzelnen Akteure vernetzt. Auch sehr positiv: Auf Rhodos wirken inzwischen der private und öffentliche Sektor fantastisch zusammen, was sehr bei der Projektumsetzung hilft. Dann errichten wir auf Rhodos gerade ein Besucherzentrum, den „Rhodes Co-Lab Showroom“, wo Einheimische und Gäste unsere Projekte kennenlernen können. Alle dürfen sich außerdem auf das „Hotelzimmer der Zukunft“ mit nachhaltigen Ideen freuen, das wir für den Showroom vorbereiten – persönlich und interaktiv begehbar!
Jeder Urlaub – ob Strandurlaub, Rundreise, Kurzurlaub oder Städtereise – hinterlässt schöne Erinnerungen und gleichzeitig einen ökologischen Fußabdruck. Wir bei TUI wissen das und arbeiten daher konsequent daran, unsere Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten und Umweltstandards weiter zu verbessern.
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